Meine Herzensangelegenheit: „Kult – I – Kochen“ = kulturell integratives Kochen

Da meine Küche diese Besonderheiten aufweist, möchte ich zwei bis vier öffentliche Kochabende im Jahr einrichten.

Das Ziel sollte das Zusammenkommen und Kennenlernen von PettenbacherInnen mit sogenannten „Zuagroasten“  und Menschen mit besonderen Bedürfnissen sein.

Jeder Mensch der einige Zeit seines Lebens an einem anderen Ort gelebt hat, hat Erfahrungen die sich mit denen die hier gebräuchlich sind, unterscheiden, oder Menschen mit besonderen Bedürfnissen organisieren ihr Leben anders, als Menschen ohne Handicap.

Deshalb finde ich ein voneinander Lernen und austauschen von Erfahrung eine große Bereicherung für unser Leben. Wenn es bei Ihnen auf Interesse stößt, dann melden sie sich bei mir.

Ich freue mich <3
Gabriele

4. Kochabend: bereitgestellt von Hermine Trink

Walnuss-, Raps-, Kümmel-, Lein-, und Kürbiskernöl

Wir haben bei uns in Pettenbach die Möglichkeit, Öl zu kaufen, dessen Rohstoffe hier gewachsen sind. Trotz Corona oder auch weil der Geschmackssinn bei Covid19 beeinträchtigt wird, wollte ich dem Schmecken eine besondere Aufmerksamkeit widmen. Da ich meine mobile Küche in den Gruppenraum geschoben habe, konnte der Abstand zwischen den Teilnehmerinnen vergrößert werden. Ausgerüstet mit Handschuhen wurden die Gemüsesorten wie Kohlrabi, Karotten, Frühkraut, Mairübe, Rukola, Petersilie und Schnittlauch im rohen Zustand zerkleinert und Pastinaken, Süßkartoffel als auch Bulgur gekocht. Zunächst konnte jede Teilnehmerin die Öle mit Brot verkosten. Danach machte jede für sich eine Entdeckungsreise in Verbindung mit den vorbereiteten Gemüsesorten sowie Salz, Pfeffer oder Zitronensaft. Der krönende Abschluss war das Vanilleeis mit Kürbiskernöl sowie geröstet und gesalzenen Kürbiskernen. Herzlichen Dank an Hermine für die Öle – Es war ein Genuss

3. Kochabend: gekocht von Herrn Monday

Da das jüngste Familienmitglied von Mirwais nicht tolerieren möchte, dass seine Mutter sich mit anderen Dingen beschäftigt außer mit ihm, haben wir uns entschlossen, das Kochen mit der Familie aus Afghanistan zu verschieben.

Glücklicherweise hat Monday sehr spontan zugesagt und uns Afrikanisches Essen gekocht. Wir sind nach Wels in das afrikanische Geschäft gefahren und haben dort Plantai (sieht aus wie eine Banane) Yamswurzel und Fisch, reichlich Öl und Tomatenstücke im Tetrapak gekauft. Das Gemüse wurde geschält, geschnitten, gesalzen und dann in Öl gebacken. Der Fisch in ein wenig Suppe gegart und danach ebenfalls frittiert. Noch Tomatensoße gemacht und fertig war das Gericht. Da Monday mit der deutschen Sprache auf dem Level A1 ist, hat er es vorgezogen selbst zu kochen als uns Anweisungen zu geben. Dafür hat uns Frau Leopoldine Neuhauser während dem Kochen von ihren zahlreichen Reisen nach Afrika/Kenia erzählt. Wir konnten einen Eindruck gewinnen, unter welchen Bedingungen die Menschen in Afrika leben, auch wenn die Lebenssituation von Monday in Nigeria eine andere war.

Das Essen: Zugegeben zuerst herrschte ein wenig Skepsis, da alles frittiet wurde, aber nach den ersten Bissen war alles vergessen, da es hervorragend schmeckte. Danke.

Soweit wir verstehen konnten, steckt Monday noch im Asylverfahren. In Nigeria konnte er 3 Jahre in die Schule gehen, da er der Erstgeborene ist, danach reichte das Geld nicht mehr. Trotzdem hat er sieben Jahre in einer Autowerkstatt gearbeitet. Er kennt nur ein Leben, das sehr viel Anstrengung nur um zu überleben erfordert. Vor ca. sechs Jahren hat er Nigeria verlassen um in Libyen zu arbeiten. Von dort ist er immer weiter gewandert. Nun wird er heuer im September 40 Jahre alt und es ist noch alles offen, wo er dann sein wird.

2. Kochabend: gestaltet von Frau Gülsüm Keskin

Frau Gülsüm ist im asiatischen Teil von Istanbul aufgewachsen. Mit 19 Jahren hat sie ihren Mann geheiratet, der in Österreich aufgewachsen ist und deshalb lebt sie in Pettenbach. Mittlerweile hat sie zwei Töchter und einen Sohn. In der Türkei hat sie Matura gemacht und 2 Semester Wirtschaft studiert. Von ihrer Schwiegermutter hat sie das Gericht gelernt, das sie uns zeigt. Sie serviert uns „Börek“ pikant und süß gefüllt mit Ayran (Joghurtgetränk) und Tee. Das Rezept hat sie uns ohne Mengenangaben gegeben, da sie es so gelernt hat. Ihre älteste Tochter Beyzra ist auch mit dabei und hilft tatkräftig.

Herzlichen Dank an alle Beteiligten für diesen interessanten Abend

1. Kochabend: Gestaltet von Frau Anna und Frau Elisabeth

Frau Gruber Elisabeth ist die „Halterbäurin“ vom Ortschaftsteil LUNGENDORF,

die Franz vor 50 Jahren von diesem traditionellen Bauernhof geheiratet hat. Die aktuelle Adresse ist.

Vorchdorfer Straße 54, Selbstvermarkter von Eiern und Nudeln. Ihre Produkte kann man auch bei der Fleischhauerei Hüthmayr und im Blumenhaus Prielinger kaufen, wenn sie ausgehen.

Als sie 1969 auf diesen Hof kam, hat sie den Mund nicht voller Wasser genommen und nichts gesagt, wie es ihre Tante empfohlen hat, sondern hat bei der Gründung des Bauernmarktes in Pettenbach eine Pionierrolle eingenommen, wo sie immer noch ihre Waren verkauft. Viele G’schichtln konnte sie uns erzählen,während wir ihre Zucchini, Tomaten und Gurken(Was in unserer Erde wächst) zu einem leichten, wundervollen Gericht verarbeitet haben, das von Anna Grabner zusammengestellt wurde.

Die Freundschaft dieser beiden Frauen hat uns diesen humorvollen Abend beschert, wobei wir auch noch von Annas Wissen in der Gehörlosenambulanz bei den Barmherzigen Brüdern in Linz erfahren durften. Da sie selbst eine Hörbehinderung hat, ist es ihr ein großes Bedürfnis, Menschen vor der völligen Isolation durch eine Schwerhörigkeit und gleichzeitigen Erblindung herauszuholen. Sie zeigt uns eine Sprache die auf dem Tastsinn basiert. Nachdem man die Regeln des „LORMENS“ (benannt nach dem taubblinden Herrn Lorm) erlernt hat, kann man durch Antippen der Hand an bestimmten Stellen die Buchstaben ermitteln. Dadurch kann flüssiger kommuniziert werden, als wenn man die einzelnen Buchstaben auf die Hand schreiben würde. Voraussetzung ist, dass beide Personen diese Regeln erlernt haben, die aber logisch und sehr gebrauchsorientiert erstellt wurden.

  • 1.Kochabend 23.9.19
  • 1.Treffen
  • Kochtermine Herbst 2019 – Sommer 2020
  • 23. September 2019 Montag, Köchinnen: Gruber Elisabeth- Was in unserer Erde wächst und Grabner Anna- Thema Schwerhörigkeit
  • 06. November 2019 Mittwoch Köchin: Gülsüm Keskin, Aufgewachsen in der Türkei, Verheiratet in Österreich-Strudel pikant und süß gefüllt
  • 03. März 2020 Dienstag Koch: Monday mit Gemüse und Fisch aus Nigeria, Infos über Missionsprojekt in Kenya von Frau Neuhauser
  • 04. Juni 2020 Donnerstag: Öle aus Pettenbach, Verkostung mit Brot und Gemüse, Entdeckungsreise des Geschmackes